Unabhängig davon, ob Du Dich gerade immatrikuliert oder schon ein paar Semester absolviert hast, wirst Du Dir früher oder später die Frage stellen: “Wie schaffe ich es, mal den Kopf frei vom Studiums-Stress zu bekommen?”. Insbesondere, wenn man in einer bisher völlig unbekannten Stadt studiert, neigt man dazu, sich “einzuigeln”. Dieser Tunnelblick wirkt sich aber früher oder später negativ auf Dein Studium aus und schlägst sich üblicherweise in überwältigender Erschöpfung aus. Wir helfen Dir mit unseren Tipps, frühzeitig vorzubeugen:
Vorlesung besuchen, Lernen, Essen, Schlafen – diese Abfolge scheint sich Tag für Tag ohne viel Abwechslung zu wiederholen. Über kurz oder lang führt eine ständige Wiederholung dieses “Murmeltiertags” aber dazu, dass Du innerlich ausbrennst und keine Motivation mehr für Deine Studientätigkeiten aufbringen wirst und irgendwann selbst banale Alltagsnotwendigkeiten scheinbar undurchführbar werden.
Soweit muss es aber nicht kommen: mit unseren Vorschlägen schaffst Du Dir einen angemessenen und inspirierenden Ausgleich zum Studium. Auch wenn Du anfangs überhaupt keine Lust hast oder Dir unsere Tipps nicht besonders attraktiv erscheinen, solltest Du Dich trotzdem aufraffen und einige Dinge ausprobieren. Hier gilt das alte Sprichwort: “Der Appetit kommt mit dem Essen!” Wenn eine Idee dann partout nicht für Dich passt, probiere einfach die nächste aus. Viele Menschen haben gerade für Hobbies oder Tätigkeiten, die ihnen anfangs vollkommen suspekt erscheinen, im Laufe der Zeit eine unglaublich intensive und dauerhafte Leidenschaft entwickelt.
Sportverein
Welchen Sport hast Du als Kind oder Jugendlicher mit Begeisterung betrieben? Für jeden Charakter, jedes Temperament und jeden Körperbau gibt es eine passende Sportart. Erfreulicherweise erweitern selbst in kleineren Städten die ansässigen Vereine und Verbände ihr Angebot ständig. Neben den Standards wie Fußball, Handball oder Leichtathletik kannst Du mittlerweile Sportarten auswählen, für die sich bis vor einigen Jahren nur ganz wenige Personen interessiert haben oder die in unseren Breitengraden völlig unbekannt bzw. unüblich waren. Und selbst wenn die Sportart, die Dich wirklich ungemein interessiert oder die Du schon als Kind oder Jugendlicher praktiziert hast beim regionalen Verein noch nicht in der Kursübersicht steht, hindert Dich nichts daran, eine neue Sparte zu gründen und echte Aufbauarbeit zu leisten. Neben dem körperlichen Ausgleich bietet dieses sportliche “Pioniertum” so viel Abwechslung, dass Du darauf achten solltest, Dein Studium nicht zu vernachlässigen.
Ehrenamt
Auch im Bereich der ehrenamtlichen Tätigkeiten vergrößert sich das Spektrum kontinuierlich – auch in kleineren Uni-Standorten. Apropos Universität: Auch dort gibt es verschiedene Angebote oder Hilfen, die auf Ehrenamtliche angewiesen sind. Ob Du körperlich eingeschränkten Kommilitonen einen Nachteilsausgleich verschaffst, den die Uni nicht leisten kann oder Erstsemestlern mit Deiner Erfahrung oder Ortskenntnis zur Seite stehst – auch an Deiner Hoch- oder Fachhochschule kannst Du Dich engagieren und vom zwischenmenschlichen Austausch bzw. der Abwechslung vom konzentrierten Lernen profitieren. Aber es gibt noch jede Menge anderer Möglichkeiten: Sämtliche Gemeinden in Deutschland sind verpflichtet, eine Freiwillige Feuerwehr aufzustellen und zu unterhalten. Gerade in sehr kleinen Orten findet in diesem Kreis der Großteil des gesellschaftlichen Lebens statt. Aber auch in Metropolen wie München, Hamburg oder Berlin fördert diese Institution neben der wichtigen Hauptaufgabe den Kontakt zwischen Menschen, die sich ansonsten kaum kennengelernt hätten.
Du kannst Dich aber auch im Sanitätsdienst oder im Katastrophenschutz engagieren. Hier kombinierst Du körperlich herausfordernde Tätigkeiten mit Geselligkeit und einem verantwortungsvollen Auftrag, der ungemein wichtig für unser gesellschaftliches Zusammenleben ist. Weiterhin kannst Du Dich aber auch um Senioren kümmern, Geflüchtete unterstützen oder viele andere, ähnlich sinnvolle Aufgaben übernehmen.
Alte oder neue Hobbies ausüben
Neben Sport und Ehrenamt lenkt Dich aber auch die Ausübung eines alten – oder komplett neuen – Hobbies erfreulich schnell und gründlich von Deinen Studienverpflichtungen ab. Du kannst malen, ein Musikinstrument erlernen, Dich für Modellbau begeistern, eine alte Sammelleidenschaft reaktivieren, Dich mit kreativer Gestaltung und Herstellung von Möbeln, Kleidung oder Fahrzeugen beschäftigen. Hierfür benötigst Du auch nicht unbedingt Ansprechpartner oder eine Gemeinschaft vor Ort, sondern kannst Dich dank des Internets mit Gleichgesinnten aus aller Welt “kurzschließen” und austauschen. Viele Hobbybegeisterte treffen sich dann aber auch regelmäßig zu Festivals, Kongressen oder Ausstellungen, die der Kommunikation, Motivation und Inspiration dienen.
Erfreulicherweise umfasst die Spannbreite dieser Freizeitaktivitäten inzwischen so viele Facetten und Unterthemen, dass wirklich für jedes Interesse oder jeden Geschmack etwas dabei ist. Oftmals ergeben sich bei Hobbies im Laufe der Zeit sehr interessante und/oder unerwartete Wendungen, Gabelungen oder Spezialisierungen. Viele Enthusiasten haben auf diese Weise sogar ihre Leidenschaft in ein tragfähiges und lukratives Business-Modell verwandelt und gelten mittlerweile als weltweit gefragte und anerkannte Koryphäen. So weit musst Du natürlich nicht gehen – kannst aber sicher sein, dass Du neue Seiten an Dir entdeckst, die sich sehr positiv und ausgleichend auf Deine Stimmung und Dein Studium auswirken.
Meditation und Yoga
Bei Yoga und Meditation verschwimmen ein wenig die Grenzen zwischen Sport, Philosophie, Selbstreflektion und anderen Aspekten, die den Rahmen dieses Beitrags sprengen würden. Dementsprechend gehen wir in einem eigenen Kapitel speziell auf die resultierenden Vorteile ein. Viele Menschen beginnen Yoga aufgrund einer körperlichen Beschwerde, lernen aber im Laufe ihrer Praxis auch die meditativen, philosophischen und spirituellen Bestandteile kennen, ohne notwendigerweise in der “Esotherik-Ecke zu landen”. Yoga in seinen unterschiedlichen Formen – die sich kontinuierlich weiterentwickeln und ausfächern, ohne das ursprüngliche Konzept zu beeinträchtigen oder zu verwässern – eignet sich hervorragend, um mit erstaunlich einfachen und effektiven Übungen den Studiums-Stress innerhalb von wenigen Minuten komplett hinter sich zu lassen. In Kombination mit Yoga – aber auch komplett selbstständig – ermöglicht Dir regelmäßige Meditation, Dich gedanklich von Ballast zu befreien, zu erden und wieder mit neuer Energie aufzuladen. Yoga kannst Du im Verein oder im Studio lernen – und dann bei Bedarf auch komplett autark zu Hause praktizieren. Nur über Videos die Asanas (Übungen) zu erlernen, birgt die Gefahr, Fehlstellungen zu etablieren – oder sich schlimmstenfalls zu verletzen. Meditieren hingegen kannst Du nach einer sorgfältigen Einführung auch ganz spontan – sowie weitestgehend ortsunabhängig.
Fazit
Studienausgleich durch Sport, Kultur, Freizeitaktivitäten oder Ehrenamt ist unerlässlich, um Deinen Kopf immer wieder frei zu bekommen, Deinen Horizont zu erweitern und Deine “Batterien wieder aufzuladen”. Nichtsdestotrotz musst Du aber natürlich auch darauf achten, dass sich der Spieß nicht umdreht und Dein Studium in den Hintergrund rückt und leidet. Das Prinzip “Ausgleich” funktioniert nur, wenn sich eine konstruktive Balance einstellt, die keine Seite vernachlässigt. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Erkunden der Möglichkeiten!