Burnout – Die Krankheit der modernen Arbeitswelt
Ob Berufserfahrene, Werkstudenten oder Berufseinsteiger, wir alle verspüren gelegentlich Stress. Das ist völlig normal und bis zu einem Punkt auch okay, kann unter Umständen aber auch ein Burnout verursachen. Aber was ist Stress eigentlich? Stress ist eine körperliche und psychische Reaktion des Menschen auf eine Situation, die als nicht bewältigbar wahrgenommen wird. Doch genau an dieser Definition sieht man die Schwachstelle hinter all dem Ärger – die eigene Wahrnehmung.
Dass wir uns überfordert, vollgeladen oder schlichtweg nicht der Situation gewachsen fühlen kann vorkommen. Oftmals in Lebenslagen, in denen wir uns den eigenen Teller zu vollgeladen haben, oder uns außerhalb unseres Kompetenzfeldes bewegen. Stress hat seinen Ursprung in diversen Quellen wie zum Beispiel in zwischenmenschlichen Beziehungen, im Beruf oder im Studium.
Jede*r Student*in kennt die Situation, man hat noch 4 Wochen bis zur alles entscheidenden Klausur für das Semester, hat aber kaum angefangen zu lernen geschweige denn eine Ahnung, um was es in dem Modul eigentlich ging. Machen wir uns nichts vor – den Stress, den wir verspüren, haben wir uns meistens selbst zuzuschreiben. Er ist das Resultat unserer eigenen Lebensentscheidungen, die uns dazu geführt haben, uns gestresst zu fühlen. Diese mentalen und körperlichen Anspannungen können auf Dauer unweigerlich zu einem Burnout führen.
Burnout ist die Krankheit der modernen Arbeitswelt. Der Druck sowohl auf der Arbeitnehmer- als auch auf Arbeitgeberseite steigt stetig und die Burnout-Fälle scheinen zudem immer mehr junge Menschen zu treffen. Bereits in der Schule erfahren viele Kinder enormen Druck, sei es seitens der Eltern oder der Lehrer. Eine leistungsorientierte Gesellschaft, so effizient sie auch sein mag, zeigt hier ihre Schattenseiten. Der Leistungsdruck flacht nämlich von dem Moment der Einschulung nicht mehr ab. Von der Schule, über das Studium bis hin ins Berufsleben begleiten uns Hoffnungen und Erwartungen, die wir und andere an uns stellen. Das ist es, was uns krank machen kann, wenn wir nicht aufpassen.
Was genau ist ein Burnout?
Ein Burnout ist ein Zustand emotionaler, geistiger und körperlicher Erschöpfung, der durch anhaltenden Stress oder mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verursacht wird. Er ist gekennzeichnet durch Gefühle der Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und mangelnder Leistung. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit und Verlust des Interesses an der Arbeit oder anderen Aktivitäten. Es kann auch zu körperlichen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden führen. Es ist wichtig, Burnout zu behandeln, sobald es erkannt wird, um zu verhindern, dass es sich zu einer chronischen Erkrankung entwickelt.
In welchem Alter tritt ein Burnout normalerweise auf?
Burnout kann in jedem Alter auftreten, aber am häufigsten tritt es bei Menschen auf, die in einem sehr stressigen Umfeld arbeiten, z. B. im Gesundheitswesen, bei Ersthelfern, Führungskräften in Unternehmen und in anderen sehr stressigen Berufen. Sie tritt auch immer häufiger bei Menschen auf, die in der Technologiebranche arbeiten, und bei Menschen, die lange Arbeitszeiten haben. Allerdings können Menschen jeden Alters und jeder Branche von Burnout betroffen sein, insbesondere wenn sie auch in ihrem Privatleben einem hohen Stressniveau ausgesetzt sind.
Symptome erkennen
Die Symptome einer Krankheit zu erkennen ist der erste Schritt in die richtige Richtung. In erster Linie ist es wichtig anzuerkennen, dass ein Burnout ernste körperliche und mentale Folgen für einen haben kann und daher, wie jede andere Krankheit betrachtet werden sollte. Einige Symptome von Burnout sind:
- Dauermüdigkeit und Erschöpfung: Betroffene fühlen sich häufig müde und überfordert. Sie haben den Eindruck, dass ihnen ihre Arbeit oder ihr Alltag ´über den Kopf wächst´. Ihr Bedürfnis nach Ruhe wird immer größer. Gleichzeitig finden Menschen mit Burnout kaum Erholung. Sie können in der Regel nur bedingt abschalten und leiden unter Schlafstörungen.
- Leistungsabfall: Das Gefühl bleierner Müdigkeit beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit. Selbst bei einfachen Tätigkeiten passieren immer häufiger Fehler. Die Betroffenen werden nervös und immer weniger belastbar.
- Rückzug: Menschen mit Burnout-Symptomen haben auch im Privatleben nur noch wenig Energie. Partner, Familie und Freunde werden vernachlässigt, Sport oder Hobbys nicht mehr gepflegt.
- Körperliche Symptome: sind vielfältig und wechselhaft (bspw. Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden), Schmerzen können stärker wahrgenommen werden
Kommen dir diese Dinge bekannt vor dann such zunächst einmal professionelle Hilfe und lass dich richtig diagnostizieren. Eine Selbstdiagnose führt nur zu noch mehr Stress.
Ursachen für ein Burnout
Burnouts bei Young Professionals haben häufig zwei verschiedene Ursprungsquellen. Zu einem spielen äußere Faktoren eine wichtige Rolle in der Entstehung eines Burnouts. Diese Variablen entspringen unserem Umfeld und sind nur bedingt beeinflussbar. Diese sind unter anderem:
- Hoher Druck bei der Arbeit oder im Studium
- Unrealistische Erwartungen von außen
- Geringe Wertschätzung und geringer sozialer Rückhalt
- Zwischenmenschliche Konflikte mit Kollegen, Kommilitonen etc.
Externe Burnout-Faktoren können bis zu einem gewissen Grad bewältigt werden. Jobs lassen sich wechseln und Konflikte sind lösbar. Doch das geht nicht von heute auf morgen. Wird dir dem Problem bewusst und geh es an. Je länger du zögerst desto mehr Stress übt die potenzielle Burnout Quelle Druck auf dich aus.
Neben diesen externen Faktoren gibt es noch die persönlichen. Das interessante hierbei ist, dass diese für einen selbst schwieriger zu bewältigen sind als es von außen scheint. Sich selbst und das eigene Wesen zu verändern ist schwer.
- Unrealistische Ziele und Erwartungen an einen selbst
- Unfähig „Nein“ zu sagen
- Ständige Zweifel und Selbstkritik
- Starkes Bedürfnis nach Anerkennung und Bestätigung
Wenn sich diese Charaktereigenschaften bekannt anhören, wird es Zeit zu reflektieren, analysieren und zu handeln. Lerne auch mal Nein zu sagen. Gib dir selbst Pausen und verzeihe dir viel häufiger. Du siehst dich deutlich kritischer als die meisten Menschen und neigst dazu Dinge und Situationen zu überdenken. Nimm dir jeden Tag etwas von deiner To-do-Liste und versuche nicht alles auf einmal zu machen.
Vorbeugen was das Zeug hält!
Im Ernstfall eines Burnouts bei jungen Menschen ist das Kind meistens schon in den Brunnen gefallen. Klar, mit viel Ruhe und Therapie lässt sich eine gewisse Normalität wieder herstellen, doch verbrannte Erde bleibt verbrannte Erde. Ist die Batterie erst einmal auf Null gefallen ist es sehr schwer sie wieder anzubekommen. Das Resultat ist in jungen Jahren besonders verheerend, denn diese Zeit ist im Leben eines Menschen in der Regel fürs Studieren, Lernen und Weiterkommen gedacht. Fällt man erstmal aus diesem Rhythmus raus ist es nur sehr schwer wieder reinzukommen.
Zugegeben, das hört sich jetzt alles sehr gruselig und dramatisch an. Doch das muss es nicht. Burnouts lassen sich verhindern. Nicht ausschließlich mit Medikamenten oder Homöopathie, aber mit stressreduzierenden Verhaltensmustern. Wir empfehlen bei Anzeichen auf ein Burnout folgende Schritte:
- Problem erkennen und Hilfe aufsuchen
- Offen über alles reden und ehrlich zu sich selbst sein
- Menschen im inneren Kreis teilhaben lassen (sich öffnen)
- Sich selbst Zeit geben für Ruhe und Genesung
- Probleme an der Wurzel anpacken und auf den Grund gehen
- Offen sein für sämtliche Therapieansätze
Es ist wichtig, dem Problem des Ausbrennens offen gegenüberzustehen. Nimm dir aktiv Pausen und lass deine engsten Freunde und Familienmitglieder teilhaben. Sie werden sicherlich für dich da sein.
Wir bei univativ vermitteln tagtäglich Hunderte von Jobs. Diese können, wie alle anderen Berufe, stressig werden. Dazu kommen bei Werkstudent*innen meistens noch Klausuren oder andere Abgaben hinzu. Wir verstehen, dass das Leben manchmal etwas viel werden kann. Daher wollen wir helfen, wo es nur geht. Wir bitten euch also, regelmäßig Pausen einzulegen und sich so oft es geht an erste Stelle zu stellen. Darüber hinaus sind folgende Punkte wichtig für das Wohlbefinden:
- ausreichend Schlaf
- regelmäßige Bewegung
- gesunde Ernährung
- Entspannungstechniken
- Freundschaften und Hobbys
Schaltet lieber einen Gang zurück, denn so habt ihr mehr Sprit für den Rest der Reise. Passt auf euch auf!