Das Trainee-Programm: aus Nachwuchskraft wird Zukunft
Als junges und engagiertes Talent Karriere zu machen ist heutzutage gar nicht so einfach. Der Arbeitsmarkt ist umkämpft von vielen qualifizierten Fachkräften und die Stellen, die zu besetzen sind, begrenzt. Um Berufs- und Quereinsteigern den Start zu erleichtern, gibt es sogenannte „Trainee-Programme“. Was ein Trainee-Programm ist, wie man von davon profitiert und welche Formen es gibt, behandeln wir in diesem Blogbeitrag.
Was genau ist ein Trainee-Programm?
Als Trainee durchläuft man innerhalb eines Unternehmens mehrere Aufgabengebiete und Abteilungen, um somit die eigenen Stärken zu realisieren und das Gewerbe besser kennenzulernen. Dabei wird man als vielseitige Nachwuchskraft eingesetzt. Trainees sind in der Regel Absolventen oder Quereinsteiger, die sich in der Branche oder in dem Unternehmen noch nicht auskennen.
In einigen Branchen – wie etwa bei Banken und Versicherungen – stellt der Einstieg von Hochschulabsolventen über ein Trainee-Programm den Regelfall dar, was eine lange Tradition hat. In anderen Branchen ist der Einstieg über ein Trainee-Programm eher eine Besonderheit. Das Trainee-Programm kommt in der Regel in drei verschiedenen Formen:
- Allgemeines Trainee-Programm: Das Standardmodell beinhaltet ein selbstgelenktes Programm, welches der Trainee erlebt. Dabei durchlaufen Arbeitnehmende diverse Stationen eines Unternehmens, um sich schlussendlich seinen oder ihren eigenen Schwerpunkt zu setzen. In der Regel in dem Bereich, wo er oder sie am meisten Erfolg oder Freude hatte und sich die besten Karrierechancen ausmalen kann.
- Fachtraineeprogramm: Die Arbeitnehmenden nutzt bei diesem Modell die gesamte Laufzeit des Programms dazu, sich für den möglichen Übernahmebereich vorzubereiten. Dazu wird zusammen mit den jeweiligen Vorgesetzten eine Auswahl an Abteilungen getroffen. Bei einigen dieser Programme wird der spätere Aufgabenbereich erst zum Ende festgelegt. In diesem Fall folgt nach dem Traineeship eine Einarbeitungsphase in die Planstelle.
- Traineestudium: Auch bekannt als Duales Studium oder berufsbegleitendes Studium. Die Studierenden erhalten vom Arbeitgebenden finanzielle Unterstützung in Form einer Vergütung oder einer direkten Übernahme der Ausbildungskosten. Im Gegenzug verpflichten sich die Trainees dazu, dem Unternehmen über das Studium oder die Ausbildung hinaus einen bestimmten Zeitraum erhalten zu bleiben. Diese Form eignet sich besonders, um zukünftige Führungskräfte heranzuziehen.
Welche Vorteile habe ich durch ein Trainee-Programm als Arbeitnehmer?
Die Arbeit als Trainee ist in vielen Fällen sinnvoll und mit einigen Vorteilen verbunden. Zunächst ist es enorm hilfreich für die eigene berufliche Orientierung, vor allem als Berufseinsteiger*in. Das Reinschnuppern in diverse Abteilungen gibt einem ein genaueres Gefühl für die eigenen Stärken und Schwächen. Zudem lernt man hierdurch das Unternehmen besser kennen. Dies kann von großem Vorteil sein, besonders als zukünftige Führungskraft. Denn man lernt erstmal alle Facetten eines Unternehmens kennen, so versteht man einige Arbeitsansätze besser und kann Prozesse und Kommunikationswege leichter nachvollziehen.
Dies verschafft einem Arbeitnehmer oder einer Arbeitnehmerin also einen guten Überblick über interne Strukturen und verbessert im besten Fall sogar das Verständnis für die verschiedenen Abteilungen. Das eigene Wohlbefinden wird zudem in der Regel durch den abwechslungsreichen Alltag und die verschiedenen Aufgaben gefördert. Langeweile kommt also so schnell nicht auf. Zumal ein Trainee nach der Ausbildung innerhalb des Gewerbes meistens auch eine verantwortungsvolle Position zugewiesen bekommt.
Gibt es als Trainee auch Nachteile?
So toll sich in erster Linie solch ein zukunftsorientiertes Programm anhört, so bleibt es genau das, Zukunftsmusik. In der Regel durchläuft man viele Bereiche, hat schon am Anfang der Karriere viel Verantwortung und erhält hierfür meist nur eine schlechte bis mittelmäßige Vergütung. Wer ein Traineeprogramm startet, sollte sich im Klaren sein, dass es sich hierbei um ein mittel- bis langfristiges Investment handelt. Das bedeutet, dass man zunächst erst einmal auf die Zähne beißen muss, was sowohl den Workload als auch die Vergütung angeht. Auch eine Übernahme ist als Trainee nicht garantiert. Daher ist es wichtig, sich diesen Schritt gut zu überlegen und das weitere Vorhaben mit dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin zu besprechen.
Unser Tipp: Nach einer gewissen Zeit einfach offen das Gespräch suchen, Feedback über die eigene Leistung einfordern und eine eventuelle Übernahme ansprechen. Mehr als „Nein“ sagen kann der Arbeitgebende in diesem Fall auch nicht.
Wie viel verdient man als Trainee?
In Deutschland liegt das durchschnittliche Trainee-Gehalt bei ca. 45.000€ Brutto im Jahr und damit im Schnitt 3.000€ höher als für Direkteinsteiger (mit Bachelorabschluss). Dies wirkt zunächst ordentlich, doch im Hinterkopf sollte die Vielseitigkeit der Traineeship bleiben, denn ein Trainee trägt von Anfang an mehr Verantwortung. Es lässt sich keine allgemeine Aussage darüber treffen, ob Trainee-Programme generell besser oder schlechter bezahlt werden als Direkteinstiege. Da der Begriff „Trainee-Programm“ rechtlich nicht geschützt ist und es somit keine einheitliche Regelung darüber gibt, was als solches gilt und bezeichnet werden darf. Somit ergeben sich im Gehaltsvergleich zwischen den Branchen starke Schwankungen.
Das Programm als Trainee zielt auf die Übernahme einer verantwortungsvollen Führungsposition ab. Dazu investieren die Arbeitgeber viel in die Ausbildung ihrer Trainees. Wer später verantwortungsvolle Fach- und Führungspositionen bekleidet, kann in der Regel auch größere Gehaltssprünge machen.
Was kann ich als Trainee an Gehalt verlangen?
Allgemein lässt sich nicht sagen, wie viel man als Trainee verlangen kann. In der Regel ist dies nämlich sehr stark abhängig von Branche, Abschluss, Unternehmen und Region. Wir empfehlen vorher eine Google-Suche zu dem üblichen Branchen-Gehalt. Mit ein bisschen Glück haben die Unternehmen selbst die Gehälter ausgeschrieben, dies ist jedoch mehr die Ausnahme als die Regel.
Kann jeder Trainee werden?
Prinzipiell sind Trainee-Programme für jeden ausgeschrieben. Die verschiedenen Anforderungsprofile werden jedoch meist in den Stellenausschreibungen notiert. So kommt es meistens vor, dass ein Bachelorabschluss eine Mindestanforderung ist, um als Trainee tätig zu werden. Doch auch als Quereinsteiger*in sind Trainee-Programme eine Möglichkeit. Die Kompetenzen und beruflich relevanten Fähigkeiten für die jeweiligen Firmen werden meistens während des Rahmenprogramms der Traineeship beigebracht. Prinzipiell kann also jeder Trainee werden.
Was macht ein gutes Trainee-Programm aus?
Ein gutes Trainee-Programm bereitet auf die spätere Tätigkeit im Konzern vor und bietet dem Arbeitnehmenden die Möglichkeit, individuellen Fähigkeiten herauszufinden und zu fördern. Wirklich gute Trainee-Programme sollten am Ende eine Festanstellung zur Folge haben. Auch die Dauer beeinflusst die Qualität des Trainee-Programms. Das Thema Weiterbildung ist neben der Praxis ebenfalls essenziell.
Ist ein Trainee-Programm sinnvoll für mich?
Ob Du Dich auf ein langfristiges Karriere-Investment einlassen oder doch lieber direkte Erfolge feiern möchtest, bleibt Dir überlassen. Sei Dir nur bewusst, dass jede Investition sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Das Berufsleben als Trainee bedeutet mehr Verantwortung, mehr Arbeit, mehr Aufgaben und nur marginal mehr Gehalt. Dafür bietet sich die Chance hierdurch langfristig mehr Erfolg in genau diesem Unternehmen zu haben. Auch für die berufliche und soziale Weiterentwicklung ist das Trainee-Programm nicht verkehrt. Man lernt Verantwortung zu tragen und das nicht nur, weil man toll bezahlt wird, sondern aus eigener intrinsischer Motivation heraus.
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