Wann ist ein Jobwechsel sinnvoll?
Alles hat ein Ende, auch die eigene Arbeitsstelle. Und sei es nicht aufgrund der Rente, sondern weil man sich umorientieren möchte und das ist auch völlig okay so. Ein Jobwechsel kann viele Gründe haben und sich vor allem in jungen Jahren auch ordentlich rentieren. Doch man sollte die eigene Stelle nicht leichtfertig aufgeben, denn jeder Jobwechsel will gut überlegt sein. Alter, Branche und Erfahrung sind nur wenige Aspekte, die hierbei eine Rolle spielen. In diesem Blog-Beitrag erkunden wir, wann sich ein Jobwechsel lohnt, wie man diesen am besten begründet und wieso und vor allem wie man auch mit 50 Jahren noch eine neue Arbeitsstelle findet, die einen erfüllt.
Sollte ich meinen Job wechseln?
Besonders in jungen Jahren kann ein Jobwechsel viele Vorteile mit sich bringen, denn die meisten Arbeitgeber*innen belohnen Treue leider kaum. Doch Vorsicht, wer alle zwei Jahre einen neuen Job hat, um Gehaltssprünge zu realisieren, macht sich auf Dauer für die spätere Laufbahn als Arbeitnehmer*in unattraktiv. Diese Faktoren sprechen gegen einen Jobwechsel:
- In der Regel erneute Probezeit
- Eingewöhnungszeit
- Keine Kontinuität im Lebenslauf
- Kündigungsfristen und Wettbewerbsverbote
Kündigungen können viele Gründe haben, doch Frust über den Arbeitsalltag oder eine*n schwierige*n Chef*in lässt sich in der Regel managen. Auch Kritik an der eigenen Leistung sollte man nicht persönlich nehmen. Jede Arbeitsstelle ist eine Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und besser zu werden. Gestehe Dir also Deine Fehler ein, übernehme Verantwortung und gebe Dein Bestes. Solltest Du Dir allerdings mit Deiner Wechsel-Entscheidung zu 100 % sicher sein, ist es wichtig den Tapetenwechsel gut begründen zu können. Gute Gründe für einen Jobwechsel sind unter anderem:
- Mentale und körperliche Gesundheit
- Langeweile oder Unterforderung
- Unrealistische Erwartungen und Druck
- Keine Entwicklung, weder persönliche noch seitens der Firma – Stillstand
- Unsicherheit – Riskante Branche? Wackliges Geschäftsmodell?
- Undankbarkeit und Vetternwirtschaft
All dies sind legitime Gründe, ein Unternehmen zu verlassen. Hierbei reicht auch schon ein einzelner Grund, denn Dinge wie Gesundheit und Dankbarkeit sind langfristig nicht zu vernachlässigen. Im ersten Schritt sollte man diese Themen jedoch beim Management ansprechen. Mit ein wenig Glück rennt man hier offene Türen ein oder macht sich gar beliebt, denn viele Probleme werden häufig aus Angst vor den Vorgesetzten nicht angesprochen. Sollte sich allerdings nichts verändern und die Kritik läuft ins Leere, so sollte man sich ernsthaft mit einer neuen Arbeitsstelle auseinandersetzten.
Jobwechsel mit 50 – Gibt es ein „Zu spät“?
Für viele scheint ein Jobwechsel ab einem gewissen Alter schier unmöglich. Arbeitgeber setzten gerne auf junge Talente, die sich heranzüchten lassen und sich dann zu hauseigenen Führungskräften oder High Performern entwickeln. Doch das ist reines Wunschdenken. Die heutige Generation hat schon lange das Modell eines einzelnen Arbeitgebers für den Rest des Lebens über Bord geworfen. Neue Erfahrungen, gar branchenübergreifend, sind beliebt unter jungen Arbeitnehmer*innen. Doch genau darin liegt die Chance für erfahrenes Personal. Kriegt man mit 50 also noch attraktive Jobangebote? Ja! Dass man mit 50 zu alt für den Arbeitsmarkt ist, stimmt so nicht mehr.
Die Anzahl der Erwerbstätigen ab 50 ist immens gestiegen, so waren beispielsweise 2014 circa. 80% der 55- bis 59-jährigen berufstätig. 2000 lag die Zahl noch bei nicht mal 60%. Prinzipiell ist es aber definitiv schwieriger, in einem höheren Alter den Job zu wechseln. Es gibt noch Personaler, die an dem veralteten Grundsatz festhalten, man sei mit 50 zu alt zum Arbeiten. Wenn du aber einige Tipps befolgst, steht einem erfolgreichen Jobwechsel im besten Alter nichts im Wege.
So wechselst Du mit 50 oder älter noch erfolgreich deinen Job:
- Sei selbstbewusst und setzte auf Deinen hohen Erfahrungsschatz – das ist Dein USP (unique selling point also Alleinstellungsmerkmal).
- Kommuniziere vergangen Erfolge und Weiterbildungen, ohne dabei arrogant zu wirken.
- Trau Dich auch im gehobenen Arbeitsalter noch kreativ zu sein. Sei offen für neues und zeige, dass Du noch ein Teil dieser digitalen Welt bist und kein Relikt. Du musst kein Profi sein, aber trau Dich ruhig, auch wenn es länger dauert.
- Bleib weiterhin ehrgeizig und hungrig. Kein*e Arbeitgeber*in möchte jemand einstellen, der nur auf seine oder ihre Rente wartet. Zeig, dass in Dir noch Feuer brennt und, dass Du eine Bereicherung für das Unternehmen sein wirst.
- Begründe Deinen späten Wechsel gut.
Jobwechsel – Ja! Aber was?
Der Arbeitsmarkt ist groß und die Auswahl gefühlt endlos. Zugegeben, die Qualifikationskriterien für diverse Branchen schränken diese Anzahl ein, doch selbst auf dem eigenen Gebiet lassen sich in Ballungsgebieten diverse Jobs finden. Es gibt jedoch ein paar Berufe, die universell gut geeignet sind für ältere Arbeitnehmer oder Quereinsteiger. Diese sind beispielsweise:
- Personalberatung
- Vertriebsleitung
- Vermittlung
Diese Berufe setzten primär auf Erfahrung und auf Know-how. Die Liste lässt sich weiterführen, sofern die Berufe lediglich Berufserfahrung auf diesem Feld erfordern. Anders hingegen sieht es beispielsweise in der IT-Branche aus. Hier wird auf junge Talente mit viel Flexibilität und Weiterbildungspotenzial gesetzt. Das ist verständlich, denn lange Stunden und ständige Veränderung sind ein großer Teil dieses Sektors.
Es ist möglich, durch Weiterbildungen eine neue Richtung einzuschlagen. Hierbei sollten die Ziele klar formuliert sein: Was willst du? Wo willst du noch hin? Wie kommst du an dein Ziel? Ein attraktives Gehalt wird natürlich in Positionen als Führungskraft erwartet, aber auch Fachkräfte ab 50 können mit einem sehr guten Jahresgehalt rechnen. So verdienen Business Developer durchschnittlich über 104.000 Euro brutto im Jahr. Mit einem Neueinstieg steht Dir jedoch kein langjähriger Erfahrungsschatz zur Verfügung. Hier zählen also Disziplin und Engagement und nicht etwa vergangene Erfolge.
Was muss ich also bei einem Jobwechsel beachten?
Bei einem Tapetenwechsel spielen einige Faktoren eine wichtige Rolle. Man muss sich zunächst den eigenen Marktwert vor Augen führen und analysieren, welche Chancen man momentan auf dem Arbeitsmarkt hat und wie wahrscheinlich eine Verbesserung ist. Auch das Warum sollte klar sein. Jobs wechselt man nicht eben wie Unterwäsche. Denn selbst wenn wir in einer schnellen Welt leben, so haben Arbeitgeber bei einem „Job-Hüpfer“ meist ein ungutes Gefühl.
Kontinuität wird geschätzt, sollte aber nicht auf die eigenen Kosten geschehen. Bist Du wirklich so richtig unzufrieden mit Deinem Job, oder hast Du gerade einfach eine schlechte Phase? Ist Dein Konflikt mit dem Management lösbar oder wird es Zeit, die Koffer zu packen? Können Arbeitsprozesse einfach optimiert werden, wenn Du die Probleme offen ansprichst? Oftmals ist der Schlüssel zu mehr Spaß im Beruf eine transparente und ehrliche Kommunikation.
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