Wie Du Deine “Aufschieberitis” in den Griff bekommst
Du kennst den Begriff “Aufschieberitis” bestimmt noch aus der Schule: der Klausurtermin steht seit Wochen fest, aber erst zwei Tage vorher fängt man auch wirklich mit dem Lernen an. Dass man mit dem Ergebnis nur selten zufrieden ist, ist natürlich klar. Im Studium verschärft sich das Problem nur noch, wenn Du bei der Bachelor- oder Masterarbeit ebenfalls diese “Aufschieberitis” walten lässt. Denn Deine Thesis musst Du nach dem Verfassen auch noch drucken und binden lassen – vom Lektorieren mal ganz abgesehen. Wir haben ein paar Tipps für Dich, damit Du auch die Endphase Deines Bachelor- und/oder Masterstudiums möglichst entspannt durchziehen kannst.
Durch Vorbereitung die “Aufschieberitis” umgehen
Deine Hausarbeiten konntest Du immer noch kurz vor knapp fertigstellen und abgeben. Nun steht aber die Bachelorarbeit/Masterarbeit an – spätestens jetzt solltest Du Dich von Deiner “Aufschieberitis” verabschieden. Andernfalls könnte die finale Phase Deines Studiums sehr stressig werden oder aufgrund verpasster Abgabefristen im schlimmsten Fall in einer Katastrophe enden. Um diese unnötigen Stressfaktoren zu vermeiden, bietet sich ein klar strukturierter Plan an. Dieser sollte großzügig kalkulierte Zeit-Reserven beinhalten. Wichtig ist vor allem, dass Du nicht nur einen guten Plan besitzt sondern diesen auch so konsequent wie möglich durchziehst. Wie heißt es so schön: “Plan your life – and live your plan!” Folgende Punkte gehören auf jeden Fall in einen Zeitplan für die Bachelor- oder Masterarbeit:
grober Zeitplan:
- Thema festlegen
- Mentor*in finden und Thema verfeinern
- Beim Prüfungsamt anmelden
- Literaturrecherche durchführen
- Literatur bearbeiten/strukturieren
- Gliederung erstellen und mit Mentor*in abstimmen
- Text erstellen
- Lektorat durchführen lassen
- Endfassung erstellen
- Drucken und binden lassen
Der gesamte Prozess beansprucht mindestens 6 bis 7 Monate, je früher Du anfängst, umso besser. Damit Du während der Erstellung nicht den Überblick verlierst, solltest Du Dir als Hilfsmittel einen Kalender zulegen und/oder eine mehr oder weniger ausgefeilte Projektmanagement-Software besorgen. Projektmanagement-Tools bieten den Vorteil, dass Du die Abstimmung mit Deinem Mentor auch komplett virtuell vornehmen kannst. Arbeitest Du zudem mit einem browserbasierten Schreib- oder Layoutprogramm, bist Du nicht darauf angewiesen, immer einen ganz bestimmten Computer zu nutzen. Im Netz findest Du zahlreiche kostenlose Angebote, um den gesamten Erstellungsprozess online zu planen und die jeweiligen Aufgaben zu erledigen. Typische Beispiele sind Asana, Bitrix24, Ganttproject oder Meistertask. Die Apps unterscheiden sich zum Teil erheblich in ihrem Funktionsumfang – bieten aber alle die Basics, um Deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit sinnvoll und zuverlässig durchzustrukturieren. Diese Struktur wirkt sich auch positiv auf Deine “Aufschieberitis” aus. Noch dazu kannst Du einige Lösungen relativ einfach mit einem Kalender verbinden oder Dir direkt im Programm Reminder anlegen, damit Du keine wichtigen Termine oder Fristen übersiehst.
Zeit bis zur Abgabe realistisch einteilen
Nichtsdestotrotz bringt Dich die beste Projektmanagement-Software keinen Schritt weiter, wenn Du Dir in Deinem Tages- und Wochenablauf nicht auch die notwendigen Zeitfenster konsequent freihältst und auch mit der Aufgabe beginnst und die Aufschieberitis übergehst! Wie lange Du für die jeweiligen Aufgaben benötigst, hängt vornehmlich von Deiner Lern- und Arbeitsweise ab. Sicherlich verfügst Du aber bereits über einige Erfahrungswerte, die Du dann um 15 bis 20 Prozent verlängerst und als Basis Deiner Kalendereinträge nimmst. Diese betitelst Du idealerweise aber nicht mit “Bachelorarbeit”, sondern mit dem konkreten Namen der im Projektmanagement-Tool vorgesehen Aufgabe. Ansonsten verlierst Du schnell wieder den Überblick.
Zudem solltest du die Einträge regelmäßig aktualisieren, wenn Du entweder sehr zügig oder zu langsam vorankommst.
Überfrachte aber auch nicht Deine tatsächlich verfügbaren Tage mit Aufgaben. Niemand kann 8 Stunden am Stück mit gleichbleibend hoher Konzentration an einem anspruchsvollen Text arbeiten. Plane daher auch ausreichende Pausen und “Socializing Time” ein. Den Kontakt zu Deinen Freunden und Deiner Familie kannst Du während der “heißen Prüfungsphase” natürlich ein wenig einschränken – komplett darauf verzichten solltest Du ihn aber auf keinen Fall. Erfahrungsgemäß steht Dir an einem ganz normalen Wochentag ein Zeitfenster von 3 bis 4 Stunden zur Verfügung, um effektiv und konzentriert an Deiner Bachelor- oder Master-Thesis zu arbeiten. Unser Tipp: Halte Dir die Wochenenden komplett frei. Selbst wenn Du dann früher anfangen musst, dienen diese “Inseln” Deiner Regenation und Entspannung, die Du auf keinen Fall vernachlässigen solltest. Tatsächlich kann man schon als Studierende/r ein Burnout erleiden, wenn man sich einfach zu viel aufhalst. Wenn Du nebenher auch noch Geld verdienen musst, reduziert sich die verfügbare Zeit noch mehr. Aber vielleicht ist Dein Arbeitgeber ja bereit, Dir in dieser wichtigen Phase entgegenzukommen, wenn Du früh genug das Gespräch suchst.
Mit Belohnungen der “Aufschieberitis” entkommen
Dir ist klar, dass die sehr zeit- und arbeitsintensive Vorbereitung der Bachelor- und/oder Masterarbeit eine echte Ausnahmesituation darstellt. Entsprechend gnädig solltest Du mit Dir selbst umgehen.
Wenn Du gut im Zeitplan liegst und alle anstehenden Aufgaben für diese Woche bereits vorzeitig erledigt hast, kannst Du Dir auch mal was gönnen. Ein schickes Essen, ein ausgedehnter Einkaufsbummel oder ein außerplanmäßiger Sportausflug – Lass’ es Dir einfach mal so richtig gut gehen! Pausen und Auszeiten geben Dir neue Kraft und füllen Deine Batterien auf.
Nicht vergessen: Bachelorarbeit binden und drucken lassen
Hast Du alle Bestandteile Deiner Arbeit bereits fertig geschrieben und nach dem obligatorischen Lektorat auch noch einmal final mit Deinem Mentor abgestimmt, steht dann natürlich noch die Pflichtveröffentlichung an. Zu diesem Zweck musst Du mindestens drei Exemplare drucken und binden lassen. Heutzutage beansprucht der gesamte Vorgang kaum mehr als einen ganzen Arbeitstag. Dabei darfst Du aber nicht außer Acht lassen, dass zur selben Zeit auch noch viele andere Kommilitonen mit Ihren Manuskripten die Uni-nahen Druck- und Copy-Shops stürmen werden. Im schlimmsten Fall kann es dann doch eine ganz knappe Nummer werden.
Schaue Dir also schon ein paar Monate oder Wochen vorher die Dienstleister (auch im Netz) an und stimme Dich dann mit Deinem Favoriten ab, um keine böse Überraschung zu erleben. Wenn Du wirklich auf Nummer sicher gehen willst, suchst Du Dir zwei oder mehr Anbieter, bei denen Du parallel Deine drei Pflichtexemplare der Thesis binden und drucken lässt. Mittlerweile bewegen sich dank des Digitaldrucks die Preise in einem sehr humanen Bereich. Insofern kannst Du Dir auch den Druck und die Bindung von 6 oder 9 Exemplaren leisten. Tatsächlich findet sich nach dem erfolgreichen Studienabschluss immer eine Gelegenheit, ein gedrucktes und gebundenes Exemplar zu überreichen. Wir wünschen Dir viel Erfolg beim Schreiben!