Bachelor – und was mache Ich danach? Teil 2: Weiterbildung
Im weiterführenden Teil der Reihe “Bachelor- und was mache ich danach?” geht es dieses Mal um das Thema Weiterbildung. Wenn Du Deine Fähigkeiten noch weiter ausbauen möchtest und noch keinen Direkteinstieg in den Beruf planst, bist Du hier genau richtig.
Im folgenden erfährst Du mehr über Deine Möglichkeiten zu einem aufbauenden Masterstudium, einem weiteren Bachelor oder vertiefenden Schulungen.
Der schnelle Berufseinstieg für den nicht Jeder bereit ist
Durch die Beschleunigung der schulischen Ausbildung mittels G8 in Deutschland, sind viele erst anfang 20, wenn sie den anschließenden Bachelor absolviert haben. Da ist es vollkommen verständlich, wenn man sich noch nicht für die Arbeitswelt bereit fühlt oder nicht sicher weiß, was man will.
Selbstverständlich gibt es auch Studiengänge, bei denen ein weiterführender Masterabschluss oder sogar das Promovieren für den späteren Karrierestart ein muss ist.
Der Plan der Bundesregierung war es, durch die verkürzte Ausbildungszeit, mehr Bachelorabsolventen in den direkten Berufseinstieg zu schicken. Doch ganz im Gegenteil haben sich die Zahlen verändert: Es machen sogar noch mehr Studenten einen anschließenden Master, wie es vor dieser Reform der Fall war. Experten vermuten, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass die Studenten überlastet sind. Überfordert mit der großen Frage: “Bin ich bereit für den Beruf?”. Überfordert mit der riesigen Auswahl an Möglichkeiten, die sich vor ihnen erstreckt.
Nach dem Bachelor ist vor dem Bachelor
Du hast den Bachelor geschafft, doch Du bist nicht ganz zufrieden mit Deiner Wahl? Oder Du stellst fest, dass Dein abgeschlossenes Studium für den Einstieg in Deinem Traumberuf nicht ausreicht? Dann könnte für Dich ein zweites Bachelorstudium in Frage kommen.
Ist das der Fall, solltest Du, um nicht unnötig viel Zeit verstreichen zu lassen, so schnell wie möglich mit dem Zweitstudium beginnen.
Vielleicht wäre es dieses Mal eine Alternative für Dich, den neuen Bachelor in Dualer-Form zu absolvieren. Durch die Kombination aus Studium und Unternehmensalltag kannst Du Deine Berufserfahrung aufstocken.
Mach Dir keine Gedanken darüber, was andere Leute zu Deinem Vorhaben sagen. Natürlich möchte die Gesellschaft gerne, dass Du so schnell wie möglich arbeitest und Deinen Anteil an der Staatskasse beiträgst. Jedoch hat niemand (am allerwenigsten Du selbst) etwas davon, wenn Du einen Job ausübst, der Dich dauerhaft unglücklich macht.
Letztendlich kann ein zweiter Bachelorstudiengang nur positive Auswirkungen auf Deinen Lebenslauf haben. Es zeigt, dass Du wichtige Entscheidungen treffen kannst, enormes Durchhaltevermögen besitzt und Dein Ziel auf jeden Fall erreichen möchtest. Zudem können sich Dir, durch die Kombination zweier unterschiedlicher Studiengänge, völlig neue Berufswege erschließen.
Bedenken musst Du bei Deiner Entscheidung jedoch, dass bei zulassungsbeschränkten Bachelorstudiengängen nur ein geringer Prozentsatz an Zweitstudienbewerbern zugelassen werden (meist um die 3%). Bei der Bewerbung zählen nun Bachelornote und Motivationsschreiben. Auch Zusatzleistungen, wie BAföG & Co., werden nur dann gestattet, wenn Du das Zweitstudium nachweislich für Deinen zukünftigen Job benötigst.
Masterstudium: Jetzt oder nie!
Oft hört man den Spruch: “Wenn Du jetzt nicht direkt den Master anschließt, dann machst Du es nie!”. In gewisser Hinsicht steckt etwas Wahres hinter solchen Aussagen. Denn nehmen wir an, Du startest nach Deinem Bachelor in den Beruf und arbeitest 5 Jahre. Dann fällt Dir auf, dass die nächste Stufe Deiner Karriereleiter nur mit einem abgeschlossenen Master zu erreichen ist oder Du bestimmte Fähigkeiten noch weiter ausbauen möchtest…
Mit Ende 20 nochmal die Entscheidung zu treffen, erneut zu studieren, fällt den Meisten nicht besonders leicht. Eine Wohnung, die bezahlt werden muss, eventuell anstehende Familienplanung usw. Alles Dinge, die es einem erschweren, die finanzielle Sicherheit für einen bestimmten Zeitraum zu riskieren.
Anders sieht diese Szene aus, wenn Du bei Deinen Weiterbildungsplänen von Deinem Unternehmen unterstützt wirst und es so berufsbegleitend integrieren kannst.
Wie schon im ersten Teil der Blogreihe erwähnt, ist das Masterstudium stark davon abhängig, in welcher Branche Du Dich bewegst. Solltest Du festgestellt haben, dass Du Dein Können in einem bestimmten Bereich noch erweitern möchtest, solltest Du das definitiv direkt im Anschluss an Deinen Bachelor tun.
Wenn Du nicht weißt, was Du sonst machen sollst, raten wir Dir von einem Masterstudium ab. Ein Master ist nur dann sinnvoll und zielführend, wenn Du Deinen Berufswunsch sowie Deine Ziele genau vor Augen hast. Du solltest nicht nur zur Uni gehen, weil es sich im Moment für Dich als die einfachste Möglichkeit darstellt.
Lebenslanges Lernen: Ohne Weiterbildung keine Chance
Wenn Du nicht zu den Personen gehörst, die mit einem Master starten oder neu studieren möchten, solltest Du in Betracht ziehen, Dich während des Jobs stetig weiterzuentwickeln. Mittlerweile gehört es zum beruflichen Alltag, dass man seinen Horizont mit neuem Wissen und Anreizen erweitert.
Auch die Mehrzahl der Arbeitgeber hat diese Notwendigkeit erkannt und unterstützt seine Angestellten bei der Teilnahme an Fortbildungen, Messen und außerbetrieblichen Austausch. Am besten fragst Du schon bei den Bewerbungsgesprächen nach den unternehmensinternen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Möchtest Du Deine Talente auf andere Weise fördern, dann könnten für Dich Hochschulzertifikate in Frage kommen. Du erhältst Credit Points die Deinem bisher absolvierten Studium angerechnet werden.
Für ein Zertifikat benötigst Du meist zwischen 5 und 24 Monaten und kannst diese in den unterschiedlichsten Bereichen erwerben. Vorteil ist hier, dass Du ganz bequem von Zuhause arbeiten kannst.
Solche unverbindlichen Weiterbildungen sind auch dann eine gute Alternative, wenn Du wirklich absolut “nichts” findest, dass Du nach Deinem Abschluss machen kannst und willst. Sie geben Dir die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern und so vielleicht das Interesse für einen Master oder einen bestimmten Beruf zu wecken.
Wie Du gesehen hast, gibt es auch für Deine persönliche Weiterbildung verschiedene Wege zum Ziel. Dich dazu zu entscheiden, etwas Neues zu lernen, ist immer eine gute Entscheidung.
Keine passende Möglichkeit für Dich gefunden? Dann schau dir doch den Beitrag zum Thema Direkteinstieg in das Berufsleben an!
Nächste Woche erfährst Du mehr zum Thema “Gap Year” sowie über verschiedene Weg in die Selbstständigkeit.